Konzept zur Leseförderung an der Pestalozzischule

  1. Lesen
  2. Bedeutung des Lesens – Ziele der Leseförderung
  3. Aufbau einer Lesemotivation und Lesehaltung
  4. Leseförderung an der Pestalozzischule
  5. Kooperationen in der Leseförderung

1. Lesen

Lesen ist Sinnkonstruktion, ist immer mit Sinnentnahme verbunden. Lesen hat das Ziel, Informationen aus Texten zu entnehmen und zu verwerten. Müssen auch Leseanfängerinnen und –anfänger zunächst einmal die Technik des Lesens erlernen, so erkennen sie doch erst mit Hilfe ihrer Leseerwartung Wörter und Sätze und somit den Sinn der Texte.

2. Bedeutung des Lesens – Ziele der Leseförderung

Lesen ist die grundlegende Kulturtechnik überhaupt. Es hat eine Schlüsselfunktion für weiteres erfolgreiches Lernen. Es fördert wichtige geistige Fähigkeiten und ist letztlich auch Voraussetzung für einen kompetenten Umgang mit Medien. Gegenstände der Leseförderung sind Texte und Medien, wobei wir von einem sehr weit reichenden Text- und Medienbegriff ausgehen. Dies spiegelt sich in der Auswahl der Texte wieder.

„Man braucht, um Leser zu werden, eine anregende Leseumwelt und erwachsene Lesevorbilder, die ihre eigene kulturelle Orientierung persönlich verbindlich und kompetent auch zu erkennen geben. Man braucht alltägliche, gemischte Lesesituationen mit individuellen Rückzugsmöglichkeiten, aber auch praktische Handlungszusammengänge, für die die Eigeninitiative im Lesen unerlässlich ist. Man braucht Gesprächspartner, um Verständnisschwierigkeiten auszuräumen, um Leseeindrücke auszutauschen, um das eigene Urteil zu schärfen. Und vor allem: Man braucht einen Konsens, dass Lesen Freude macht, Genuss bereiten und der je persönlichen intellektuellen Neugier folgen darf.“ (Bettina Hurrelmann)

An der Pestalozzischule legen wir großen Wert zum einen auf das Erlernen und Beherrschen von Lesefertigkeiten und -fähigkeiten und zum anderen auf die Ausbildung einer genießenden und interessengeleiteten Lesehaltung auf allen Stufen der Leseentwicklung. Dies ist von besonderer Bedeutung, da hierdurch „das Lesen im eigenen Alltag eine positive Funktion erhält und eine überdauernde Lesemotivation gefördert wird.“ (Lehrplan Deutsch) „Lesen- und Schreibenlernen unterstützen sich gegenseitig.“ (Lehrplan Deutsch) Durch das frühe mit der Anlauttabelle entdeckt jedes Kind für sich die Schrift. Es erkennt den Zusammenhang zwischen Laut und Buchstaben und kommt so auch zum Lesen. Daher ist auch die Druckschrift die gemeinsame Ausgangsschrift für das Lesen und Schreiben. Unser Ziel in der Leseerziehung ist es, Grundlagen für die geistige Entwicklung und für das weitere Lernen zu legen und die Kinder zu einem lebenslangen Lesen anzuregen.

3. Aufbau einer Lesemotivation und Lesehaltung

Lesemotivation ist in erster Linie abhängig von der Lesekompetenz. Deshalb ist die Leseentwicklung an der Pestalozzischule ein wichtiges Übungsfeld von Anfang an, dem auch innerhalb des neu eingeführten klassen- und jahrgangsübergreifenden Förderbandes der Eingangsstufe Rechnung getragen wird. Neben dem Know-how der methodischen Vorgehensweise sind es unter anderem die folgenden Bausteine (Angebote), durch die die Schülerinnen und Schüler an das Lesenlernen herangeführt werden und die Lust am Lesen aufrechterhalten wird:

  • Altersgemäße, nicht überfordernde Lesetexte
  • Regelmäßiges Vorlesen auch unter Einbezug der Kinder
  • Anregende Leseumwelt in den Klassen bzw. in der Schule (Leseecken, freie Lesezeiten)
  • Lese-Arbeitsgemeinschaften
  • Lese-Mal-Hefte
  • Lesetagebücher
  • Ganzschriften mit Lesebegleitheften
  • Verbindung von schulischem und häuslichem Lesen durch Einbezug des privaten Lesestoffes
  • Lesen im Internet (Antolin)
  • Lesenacht in der Schule

4. Leseförderung an der Pestalozzischule

Allgemein

  • Generell kommen sehr verschiedene Textsorten zum Einsatz: erzählende Texte, informierende Texte, Alltagstexte, szenische Texte, Lyrik, Comics und Ganzschriften.
  • Im Rahmen des Konzeptes erlernen die Kinder Methoden zur Informationsbeschaffung und -entnahme aus Texten.
  • Laut Konferenzbeschluss muss in jedem Schuljahr eine Ganzschrift gelesen werden.
  • Alle Kinder haben die Möglichkeit über das Internet Fragen zu gelesenen Büchern zu beantworten (Antolin).
  • Mit festgelegten Testverfahren wird der Stand der Leseentwicklung eines jeden Kindes ermittelt. Hier setzen individuelle Förderungen ein.
  • Kinder mit einer speziellen Lese-Rechtschreibschwäche werden mit der Hamburger Schreibprobe zu Beginn und zum Abschluss eines Schuljahres getestet und gegebenenfalls zu einer intensiven Förderung eingeladen.

Eingangsstufe – Klasse 1/2

  • Kinder mit den unterschiedlichen Lernausgangslagen werden sowohl im Klassenunterricht als auch im Förderband (s. Förder-konzept) gezielt gefördert.
  • Unterstützt wird das Lesenlernen durch die Methode, bei der die Kinder die Struktur der Schrift über die Anlauttabelle und durch eigenes frühes Schreiben entdecken.
  • Den Kindern wird viel vorgelesen, sie erlernen die Lesetechnik und lesen Texte auf ihrem Leseniveau und entnehmen erste Informationen.

Klasse 3/4

  • Die Textsorten werden erweitert.
  • Die Arbeit am Text, das Textverstehen und das Aufgabenverständnis stehen im Vordergrund.

Offene Ganztagsschule

  • Bücherecke
  • Vorlesezeiten
  • Antolin: Eingabe ins Internet
  • Leseförderung in der Hausaufgabenbetreuung bzw. im Silentium

5. Kooperationen in der Leseförderung

Für eine noch intensivere Leseförderung kooperieren wir mit

  • der Pfarrbücherei St. Cyriakus
    • regelmäßige Bücherkisten – allgemein oder zu bestimmten Themen – für die Klassen. Die Pfarrbücherei hat mittlerweile Bücher, die in Antolin bearbeitet werden können, gekennzeichnet.
    • Büchereibesuche
    • eilhabe an Vorlesestunden
  • der Stadtbibliothek
    • Bücherkisten – eher themenbezogen
    • Bibliotheksbesuche
  • Eltern
    • Eltern beteiligen sich in der Eingangsstufe an Lesestunden und lassen sich von Kindern vorlesen.
    • Zwei Mütter bieten für Kinder der Eingangsstufe Lese-Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag an und beziehen ältere Kinder als Lesehelfer mit ein.
    • Eltern unterstützen Kinder bei der Antolin-Eingabe – auch am Nachmittag.